Aufzählung und Erklärung der wichtigsten Materialien, die zur Erzeugung von Imkereigeräten und Honiglagergefäßen verwendet werden.
Zink (auch verzinkt), Kupfer (auch Messing):
- Im Zusammenhang mit Honig (Erzeugung und Lagerung) absolut ungeeignet
- hinterlässt giftige Rückstände
Aluminium:
Dritthäufigste Element der Erde (8,13%) nach Sauerstoff und Silizium,
häufigstes Metall der Erdkruste.
Erzeugung: bereits 35% Recyclinganteil
- Bauxit (50% Aluanteil) - Tagbau
- 2-stufiges Verfahren
- Erzeugung Aluminiumoxyd
- Umwandlung zu Aluminium
- aus 4 Tonnen Bauxit > 1t Hüttenalu
- Bauxit wird raffiniert zu Aluminiumoxyd
- Bauxit in Natronlauge, hoher Druck, hohe Temperatur = Aluminiumhydroxyd
- Glühen bei großer Hitze = Aluminiumoxyd
- Aluminium-Schmelzflusselektrolyse
- Aluminiumoxyd (reine Tonerde) wird mit elektrischem Strom + 1000°C geschmolzen
- Trennen Metall und Sauerstoff = Hüttenaluminium
Überzug mit natürlicher Oxydschicht (gut bei pH 5-8 nicht jedoch bei Honig = pH 3-5)
- im Zusammenhang mit Honig nur bedingt geeignet
- nur kurzfristig Berührung mit Honig
- Zulassung wahrscheinlich nicht mehr lange
- Hoher Energieaufwand in der Produktion
- Reaktion der Oxydschicht bei sauren Prod.
Weißblech: (auch Goldlackdosen)
Eisenblech mit Zinnschicht überzogen,
bei Lebensmittel zusätzlich lackiert.
- bedingt geeignet
- keine mechanische Beanspruchung
- Bei Kratzern Honig Berührung mit Zinn und mit Eisen > Chemische Reaktion (schwarze Schlieren im Honig)
Wird Bienenwachs in Geräten erhitzt, die Eisen, Aluminium, Zink oder Kupfer freisetzen, kann sich das Wachs durch eine chemische Reaktion dunkel verfärben. Auch beim Honig setzt eine chemische Reaktion ein, ist jedoch meist nicht so gut zu sehen wie beim Bienenwachs.
Kunststoff:
Erdölprodukt.
- bedingt geeignet
- kaum Hitzebeständig
- Wanderung von Inhaltsstoffen mit teilweiser Gesundheitsgefährdung - viele giftige Additive sind im Kunststoff gebunden. Hitzeeinwirkung beschleunigt Wanderung. (Erzeuger garantiert bei Lebensmittelecht für 10 Jahre - Prägung)
- keine mechanische Beanspruchbarkeit
Edelstahl: (Chrom-Nickel-Stahl)
Legierung aus Eisen und Chrom, Nickel, Molybdän oder Mangan.
- Chrom macht Stahl rostfrei (bei mindestens 13% Chrom)
- Nickel macht Stahl Säurefest
- Molybdän verstärkt Wirkung von Chrom
Korrosionsbeständigkeit durch "Selbstreparaturmechanismus":
Bei entsprechendem Gehalt an Legierungsmitteln (Chrom, Nickel...) bildet sich an der Oberfläche von Edelstahl unter dem Einfluss von Sauerstoff eine so genannte, wenige Atomlagen dicke, transparente "Passivschicht", welche sich sogar bei Beschädigung der Oberfläche ständig neu bildet. Beim Schweißen ohne anschließende Verwendung eines Passivierungsmittels, kann das chemische Gefüge so verändert werden, dass Edelstahl rostet und spröde wird!
Unterteilung
- Chromstahl (Eisen und Chrom) billigster Edelstahl (für billiges Besteck, Kochgeschirr...)
- Chrom-Nickel-Stahl (Eisen, Chrom, Nickel) Widerstandsfähig gegen Korrosion, für Geräte im Lebensmittelbereich (hochwertiges Besteck und Kochgeschirr, ...)
z.B. 18/10 (= 18% Chrom + 10% Nickel + 72% Eisen)
- Chrom-Mangan-Stahl (Eisen u. Mangan) besonders Widerstandsfähig
- bestens geeignet
- Hitzebeständig
- hohe mechanische Beanspruchung möglich
- dauerhaft lebensmittelecht
Edelstahlgeräte und -behälter aus EU-Raum, die als lebensmittelecht bezeichnet werden, sind es auch!