Gutartige Faulbrut oder Sauerbrut
Erreger:
Zusammenwirken von 3 Erregern, wobei die genauen Zusammenhänge noch nicht restlos geklärt sind.
- Streptococcus Pluton (Bakterie)
- Bacterium eurydice
- Bacillus alvei
Infektion und Entwicklung:
- Erreger wird von Made gefressen (rasche Vermehrung im Mitteldarm der Rundmade), Bildung von 3mm großem gelbem Klumpen im Mitteldarm
- Tod der Made
- Durch den Putztrieb der Bienen werden die frisch Infizierten Maden meist sofort entfernt (Unterbrechung der Infektionskette - Die Krankheit kommt nicht zum Ausbruch)
- Überlebt die Made, so setzt sie den Mitteldarminhalt in der Zelle ab (schwarzer Lack - Steptococcus pluton)
- Keine weitere Infektion - Zwergenhafte Bienen
oder: Sekundärinfektion der Streckmade mit Bacillus alvei
- es kommt kaum zu Zellverdeckelung
- der Zellinhalt entwickelt sich zu braunschwarzer, breiiger, stinkender Masse, die jedoch meist keine Fäden zieht (trotzdem leichte Verwechslungsgefahr mit Bösartiger Faulbrut)
- Am Ende der Entwicklung bleibt am Zellboden schwarzer Lack übrig.
Krankheitsanzeichen:
- Lückenhaftes Brutnest
- durchschimmern des schmutziggelben Klumpens am Ende des Mitteldarmes der Rundmade
- lackartiger schwarzer Rückstand in verdeckelten Zellen
- schwarzbraune stinkende Masse (zum Teil auch Fäden ziehend!)
Bekämpfung:
- Kunstschwarmverfahren
- schwache Völker mitsamt Wabenbau vernichten
- Vernichtung der Waben (Einschmelzen bei mindestens 120°C), in Wachsverarbeitendem Betrieb als Seuchenwachs deklariert umtauschen.
- Beuten ausflämmen oder alte Beuten durch Verbrennen vernichten.
Allgemeines bei der Sanierung:
- Gibt es bei einem Volk Krankheitszeichen, immer den ganzen Stand sanieren
- 1x-Handschuhe tragen!
- Werkzeuge anschließend mit Natronlauge desinfizieren
- Kunstschwarmkisten anschließend verbrennen
Bei unklarem Eigenbefund immer den Gesundheitswart zu Rate ziehen!